Wilhelm Reich war ein Schüler Sigmund Freuds, der die Psyche, den Körper und die Bioenergetik des Menschen erforscht hat. Er kam zu folgendem Schluss:
Menschen, die unter Druck von Erziehung und Moral, unter dem Eindruck von Gewalt, Angst und Lieblosigkeit gelernt haben, sich gegenüber lust- und liebevollen Gefühlen zu blockieren, entwickeln eine chronische emotionale und körperliche Panzerung… Sie haben gelernt, …sich selbst in ihrer Lebendigkeit zu beherrschen. […] Menschen also, die den Kontakt zu ihrer eigenen lebendigen Quelle verloren haben‚ können sich auch nicht mehr verbunden fühlen mit allem anderen Lebendigen, das von der gleichen Energie durchströmt und bewegt wird. An die Stelle einer tief empfundenen, spirituellen Verbundenheit mit der Natur und eines liebevollen Umgangs mit ihren Geschöpfen ist die Gewalt getreten: Gewalt gegen sich selbst, gegen andere Menschen, andere Völker, gegen Tiere und Pflanzen, Wasser und Luft; Gewalt gegen die Erde, die in früheren Kulturen als lebendiger Organismus, als ‚Gaia‘, als ‚Mutter Erde‘ empfunden und zu der ein liebevolles Verhältnis gepflegt wurde.
Bernd Senf, Die Wiederentdeckung des Lebendigen, 2013, S. 16ff.
In heutiger Sprache heißt das so viel wie: Trotz Handys und Internet sind die Menschen offensichtlich nicht mehr wirklich miteinander ‚‚connected‘‘. Sie hängen vor Computern, Handys und Tablets, wobei sie immer mehr die Aufmerksamkeit und den Blick für das Wesentliche im Leben verlieren: Den Körper. Menschen. Tiere. Natur. Und das Glück, das jeder in sich selbst trägt.
Der Fokus geht raus aus ihrem Körper, da sie sich durch viele Verletzungen, ob emotional, körperlich oder mental, nicht mehr selbst fühlen können und wollen und ihre Aufmerksamkeit wird nach außen gelenkt, sodass sie ihre eigenen Schätze und Werte nicht mehr sehen. Sie sind nicht mehr richtig miteinander verbunden. Stattdessen finden wir immer mehr Wut, Hass und Aggressionen, erschöpfte, unglückliche und unzufriedene Menschen. Ständig steigt der Stresspegel der Bevölkerung an.
Aber wo führt das hin? Wo willst du enden? Und wie willst du im Sterbebett auf dein Leben zurückblicken? Es gilt die innere Lebendigkeit wieder zu entdecken. Und damit die friedliche Harmonie und Ordnung eines jeden Menschen. Die eigene Süße des Herzens. Denn das Herz ist das stärkste elektromagnetische Feld, das wir haben. [2] Und die hängt, wie wir gelernt haben, unweigerlich mit der Kommunikation der Zellen ab.
[1] Bernd Senf, Die Wiederentdeckung des Lebendigen, 2013, S. 16ff. Zitat von Wilhelm Reich, Schüler Sigmund Freuds.
[2] Childre & Martin, 2012, S. 60.